Teil II: Die 3 wichtigsten Gründe, weshalb wir Dinge aufschieben
Wenn Sie Teil I noch nicht gelesen haben, klicken Sie bitte hier. Dort erfahren Sie ganz konkret, warum es so wichtig ist, die Aufschieberitis zu überwinden. Sie erhalten außerdem ein Beispiel aus dem wirklichen Leben, das Ihnen anschaulich zeigt, wie man sie besiegen kann.
Es gibt praktisch unzählige Gründe für Aufschieberitis, aber sie lassen sich alle in eine oder mehrere der folgenden drei Kategorien einordnen:
- Die Aufgabe an sich ist langweilig, anstrengend oder auf andere Weise unangenehm, aber sie dient einem bestimmten Ziel, das Sie erreichen möchten. Diese Art von Aufgaben dient nur als Mittel zum Zweck. Typische Beispiele sind das Erstellen der Steuererklärung oder Fitnessübungen.
- Sie haben die mehr oder weniger realistische Erwartung, dass die Aufgabe in der Zukunft zu unerwünschten Ergebnissen führen wird. Manchmal ist eine negative Auswirkung nur eine mögliche Folge oder sie existiert vielleicht sogar nur in Ihrer Fantasie. Hier sind ein paar Beispiele:
- Wenn Sie für Ihren Ruhestand vorsorgen möchten, kann es hilfreich sein, in manchen Lebensbereichen zu sparen. Gleichzeitig kann es aber auch zur Folge haben, dass Sie bei der Qualität dieser Produkte oder Dienstleistungen Abstriche machen müssen. Das kann für manche Menschen bedeuten, dass Sie sich eingeengt und unfrei fühlen, fast so, als würden Sie in einer Zwangsjacke stecken.
- Vielleicht zögern Sie, ein Ziel zu verfolgen, weil Sie sich unsicher fühlen, ob Sie es überhaupt erreichen können. So gehen Sie der Gefahr aus dem Weg, einen Misserfolg zu erleben. Oft versuchen wir auf diese Weise Gefühle wie Enttäuschung oder Scham zu vermeiden.
- Schließlich könnte Sie eine Aktivität an eine frühere Erfahrung erinnern, die in irgendeiner Weise unangenehm oder belastend war. Dadurch entsteht eine Blockade, die vielleicht nicht einmal bewusst ist. Zum Beispiel:
- In der vierten Klasse wurden Sie von Ihren Mitschülern ausgelacht, weil Sie bei einer ähnlichen Aufgabe einen Fehler gemacht hatten.
- Oder als Sie in der Schule einen Preis gewonnen haben, war Ihre beste Freundin so neidisch auf Sie, dass die Freundschaft nie wieder so war wie früher.
Doch warum ist es so wichtig, die Ursache für die Aufschieberitis herauszufinden, mit der Sie zu kämpfen haben? Ganz einfach: Von der Ursache hängt ab, welche Art von Methode das Problem mit dem Aufschieben in Ihrem konkrete Fall am besten lösen kann. Deshalb ist dieser Schritt von entscheidender Bedeutung.
Eine Lösung, die für Tätigkeiten funktioniert, die einfach nur langweilig sind, wird nur mittelmäßige oder gar keine Ergebnisse bringen, wenn Sie diese Aufgaben aufschieben, weil Sie negative Auswirkungen befürchten. Dasselbe gilt, wenn Sie eine Aufgabe vermeiden, die Sie an ein Ereignis erinnert, das Sie in der Vergangenheit belastet hat. In solchen Fällen kann es sogar eher nachteilig sein, die Aufgabe anzugehen, ohne vorher die zugrunde liegenden emotionalen Hindernisse auszuräumen.
In der Regel warden Sie auch wenig Erfolg damit haben, an den voraussichtlichen oder möglichen Folgen zu arbeiten, die die Erledigung einer Aufgabe hat, wenn die Tätigkeit selbst schlicht langweilig oder unangenehm ist.
Sie können herausfinden, mit welcher Art von Aufschieberitis Sie zu tun haben, indem Sie die folgenden Fragen beantworten:
- Erledigen Sie die Tätigkeit an sich gerne oder sind Sie ihr gegenüber zumindest neutral? Stellen Sie sich vor, wie Sie die Aufgabe erledigen, und achten Sie darauf, was in Ihnen dabei vorgeht. Welche Gedanken und Gefühle kommen auf?
- Was sind die kurz- und langfristigen Folgen, wenn Sie die Aufgabe angehen? Was geschieht, wenn Sie scheitern? Was passiert, wenn Sie Erfolg haben? Und was würde Scheitern oder Erfolg über Sie aussagen?
- Erinnert Sie diese Tätigkeit oder ein mögliches Ergebnis an ein schmerzhaftes oder unangenehmes Ereignis in Ihrem Leben?
Als Nächstes ordnen Sie einfach jedes Unbehagen, das auftaucht, einer der drei oben genannten Kategorien zu. Beachten Sie dabei, dass mehr als eine Ursache im Spiel sein kann.
Jetzt sind Sie startklar für die Teile III und IV, in denen es darum geht, wie Sie die Aufschieberitis in Ihrem individuellen Fall überwinden können.
Klingt das Ganze etwas kompliziert? Dann schlage ich Ihnen vor, dass wir in einem kostenfreien Erstgespräch gemeinsam die drei wesentlichen Ursachen dafür herausfinden, dass Sie bestimmte Aufgaben nicht anpacken. Außerdem stellen wir fest, welcher erste Schritt für Sie der richtige ist, um dieses Verhaltensmuster zu ändern und Ihre Pläne motiviert umzusetzen. Interessiert?
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© Ursula Beste 2021